1910 gründet der noch junge Männerverein Visperterminen zur Sicherung von Warentransporten und Verteilung von Lebensmitteln den Konsumverein. 1917 wird der erste Konsumbau eröffnet, zuvor dient ein privater Raum als Verteilzentrum. 1941/42 baut der Verein an der Dorfstrasse ein bedeutend grösseres Verkaufs- und Lagergebäude: ein dreigeschossiger Mischbau mit massivem Sockel und Obergeschossen in Holz. Der Innenausbau ist auf ein Minimum reduziert, das Äussere entspricht ganz den übrigen Bauten dieser Zeit. Das Gebäude tut seinen Dienst bis zur Eröffnung des modernen Konsums 1974. Der Alte Konsum wird geschlossen und die Räume dienen noch für einige Zeit als Futtermittelzentrale. Nach der endgültigen Schliessung folgen im Alten Konsum die Jahre der Tärbiner Subkultur mit den legendären Dorffesten. Im Sommer 2018 kommt es zum Verkauf. Seit Januar 2020 hat der Alte Konsum seine Türen wieder geöffnet.
Eingeladener Studienauftrag zur Neugestaltung des Oberdorfplatzes in Salgesch - in Zusammenarbeit mit Mettler Landschaftsarchitektur
Ausgangslage
Ein bestehendes, luftisoliertes Unterwerks soll auf gleichem Areal einem neuen Unterwerk mit Hoch- und Mittelspannungsanlagen weichen. Das neue Unterwerk wird ein wesentlicher Dreh- und Angelpunkt für die Stromversorgung der Agglomeration Brig- Glis-Naters. Die beiden regionalen Energieunternehmer Valgrid AG und EnBAG AG investieren zusammen in die Versorgungssicherheit der Region. Das Unterwerk ist mit der neusten Kommunikationstechnologie ausgerüstet und über ein unabhängiges Kommunikationssystem mit den jeweiligen Netzleitstellen verbunden. Damit kann in einem Störungsfall schneller interveniert und allfällige Stromunterbrüche möglichst kurz gehalten werden.
Mitte März 2020 wurde mit den Abbrucharbeiten des baufälligen Wohn- & Geschäfthauses am Kaufplatz begonnen. Die Bausubstanz des marktanten Eckbaus war nicht mehr zu retten und so musste dieser historische Zeitzeuge einem Ersatzneubau weichen. Der Neubau nimmt Volumen und Charakteristik des Bestandes auf. So wird er sich so gut in den Kontext integrieren und des Charme des Kaufplatzes wahren.
Der monolithische Bau, welcher auf einem 6-Eck aufgebaut ist, entstand quasi aus einem Guss & überzeugt mit seiner klaren und schlichten Formsprache. „All you need is less“ war von Beginn an der Leitsatz, der dieses Projekt prägen sollte. Auch in der Gestaltung der Aussenhaut hat man sich für ein durchgehendes Material entschieden. Das Dach wurde als fünfte Fassade angesehen und so sind sowohl die Fassade als auch das Dach mit grossformatigen Aluminiumverbundplatten verkleidet.
Das BAUATELIER12 erschafft durch die Anordnung der umlaufenden Fensterbänder eine von eleganter Leichtigkeit geprägte Gliederung der Fassade – ein neues architektonisches Gesicht, dass sich harmonisch in das bestehende Quartierbild einfügt. Mit der intelligenten Anordnung der 14 Wohnungen ist es gelungen, spannenden Wohnraum mit höchster Lebensqualität zu entwerfen. Es stehen geräumige Eigentumswohnungen mit grosszügig angelegten Grundrissen und in hochwertiger Ausführungsqualität zur Verfügung. Die Wohneinheiten sind so ausgerichtet, dass die Räume optimal mit Tageslicht durchflutet werden. Alle Wohnungen sind zum Innenhof orientiert und verfügen über eine Loggia, die den Wohn- und Lebensraum spürbar erweitert. Ein grosszügiger Innenhof dient als Spiel- und Erholungsraum. Während sich die Loggien nach aussen orientieren, durchdringt der parkartige Grünraum den Baukörper und wird zu einem essentiellen Teil der inneren Raumerfahrung.
Die Erweiterung eines 3-geschossigen Anbaus ist der wesentliche Eingriff in die bestehende Struktur. Dabei verbindet ein neuer zentral gelegener Erschliessungstrakt das bestehende Gebäude mit dem Neubau. Eine repräsentative Fassade in Anlehnung an einen Rebberg soll eine neue Etikette schaffen. Der Sockel in Massivbauweise symbolisiert die Rebmauer. Die filigrane Struktur des Oberbaus stellt den eigentlichen Rebstock dar. In der Dämmerung wird eine besondere Lichtstimmung inszeniert. Der neue Barriquekeller bildet das Herzstück der St. Jodernkellerei. Über 150 Eichenfässer finden Platz im neuen Barriquekeller. Vom unmittelbar angrenzenden Loungebereich geniesst man einen Blick in den neu interpretierten Voutenkeller. Ein neuer Eichensaal im ehemaligen Barriquekeller lädt für ein gemütliches Zusammensein ein. Ein Kunstwerk aus über 1500 Weinflaschen lässt hier eine fast schon sakrale Stimmung aufkommen. Glassplitter in den Wänden und glasgegossene extra handangefertigte Leuchten runden die Einfachheit in der Materialisieung ab.